Ein Rückblick auf mein Tasting No. 5

Vor einigen Wochen stand mein fünftes Tasting an. Zu diesem Tasting mit Freunden habe ich in den vergangenen Wochen wieder eine ganze Reihe an unterschiedlchsten Bieren zusammengesucht. Hier eine kurze Zusammenfassung:

1. Helle Aufregung, Lager; Hopper Bräu, Hamburg
Der Tastingsieger des Abends mit einer durchschnittlichen Bewertung von 2,1. Laut Hopper soll dieses feine, kaltgehopfte Lager Craftbeer-Neulinge geschmacklich abholen. Auftrag erfüllt!

2. Single Hop, Pils; Hanscraft & Co., Aschaffenburg
Diese Kreation kam auch ganz gut an. Spannend ist das Trauben-Aroma des Hallertau Blanc-Hopfens.

3. Jahrhundert Bier, Export; Ayinger Privatbrauerei, Aying
Habe ich bereits zum zweiten Mal verkostet. Würzig und süffig. Geht immer

4. 663 Urban Wheat Ale, Wheat Ale; Kraftbierwerkstatt, Böblingen
War überrascht, wie gut das Wheat Ale ankommt. Hatte mit weniger Zuspruch gerechnet.

5. Hop Fiction, American Pale Ale; La Quince, Madrid
Da hatte ich mir mehr von versprochen. Meinen Gästen gefiel es gar nicht. War wohl zu fruchtig. Aber schönes Etikett 😉

6. Hoppy Joe, American Red Ale; Lervig Aktiebryggerie, Stavanger
Meine persönliche Enttäuschung. Im Schnitt ne 4-. Lag es an der Dose?

7. Monroe, Imperial Pale Ale; Hopfenstopfer, Bad Rappenau
Fruchtiges Single Hop Pale Ale. Kann man gut trinken.

8. Beer Camp, Tropical India Pale Ale; Sierra Nevada, Kalifornien
Noch fruchtiger als das Monroe. Tolles IPA der legendären Brauerei aus Kalifornien.

9. Lumber Jack, Winter Ale; Ratsherrn, Hamburg
Ok. Der Übergang war hart. Meine Gäste haben es gut verkraftet und dem Lumber Jack gute Noten verliehen.

10. Kogge, Baltic Porter; Kehrwieder Kreativbrauerei, Hamburg
Meine Erfahrungen aus meinen bisherigen Tastings: Entweder Porter oder Stouts mag man oder nicht. So war es auch an diesem Abend. Ich selber finde ein dunkles Porter mit feinen Espresso-Aromen wie bei diesem zum Abschluss sehr passend.

 

No. 5: 663 Urban Wheat Ale, Kraftbierwerkstatt – Böblingen, Baden-Württemberg

Doch kein Weizen im Winter! Ist ja auch kein Weizen. Nachdem ich von meinem ersten Wheat Ale-Erlebnis nicht so angetan war, bin ich neulich auf diese schmucke Flasche der Kraftbierwerkstatt aus Böblingen bei Stuttgart gestoßen. Das ansprechende Etikett hat meine Neugier geweckt:

“Sag niemals Weizen zu unserem Wheat Ale! Wir haben uns die größte Mühe gegeben, dem 663 einen eigenen Charakter zu verpassen. Der heimliche Star ist der speziell dafür gezüchtete Hefestamm. Das 663 schmeckt einfach Awesome! Dieser Name war aber schon vergeben.”

Ganz gespannt mache ich mir also mitten im trüben, norddeutschen Winter ein klassisches Sommerbier auf und betrachte ein hellgelbes, trübes Ale mit einer recht überschaubaren und feinporigen Schaumkrone in meinem Glas. Sieht ganz prickelig aus und bringt einen Geruch von leichten, fruchtigen, etwas zitronigen, säuerlichen Hopfennoten mit sich. Der erste Schluck: irgendwie wie Weißbier, süffig, hefe-lastiges, mildes Aroma, feinperlig. Das Hopfenaroma tritt in den Hintergrund. Erst im Abgang kommen die Hopfennoten, die mich dann geschmacklich etwas an Banane erinnern, stärker zum Vorschein.

Kraftbierwerkstatt – 663 Urban Wheat Ale

Fazit:

Das 663 Urban Wheat Ale ist insgesamt eine ganz spannende, hefelastige Komposition mit recht fruchtigen Noten, die aber nicht ganz so meinen Geschmack trifft. Ich werde es wohl im Sommer noch mal testen, dann gefällt es mir eventuell etwas besser. War vielleicht auch irgendwie ne blöde Idee, so ein Wheat Ale mitten im Winter aufzumachen.