No. 39: The future looks bright ale, Superfreunde – Hamburg

An einem unglaublich heißen Tag in diesem Sommer habe ich mich mit meinem alten Schulfreund Björn in Hamburg getroffen, um – tja, da haben wir beide ein Faible für – ein paar Craftbiere zu verhaften. Ein Stop führte uns zu dem Superfreunde Store in der Bernstoffstraße. Und da Björn mit dem Storemanager gut bekannt ist, sind wir einige Bierlängen geblieben. Für mich gab es dann noch eine Verkostungsmitgabe, die ich euch heute vorstelle: das “the future looks bright ale”, ein Black IPA.

Die Brauerei / Der Braumeister

Ein Bier von Superfreunde ist mir vor etwas zwei Jahren das erste Mal begegnet. Am Markt sind die Superfreunde seit 2017. Da waren es noch Berliner. Mittlerweile haben die Macher von Superfreunde ihren Aktionsradius nach Hamburg in die Schanze verlagert. Superfreunde bezeichnen sich selber nicht als Brauerei sondern als Beer-Brand. Da wird in dem Store schnell deutlich. Neben eigenem Bier und unterschiedlichen Flaschenbieren verschiedenster Brauereien gibt es vor allen Dingen Klamotten mit dem eigenen Label. Die Sachen sehen cool aus und stehen selbst mir gut!

Zum Standardsortiment gehören ein Altbier, ein Pils und ein IPA. Ergänzt werden diese Klassiker durch spezielle Sude und Kollabs wie etwa ein Session IPA mit Brew Age aus Wien.

Das Bier – “the future looks bright ale”

Ich kenne da nix und verkoste dieses Black IPA, das die Superfreunde unter anderen wie folgt beschreiben “ein schön fruchtiges und malziges IPA für die kalten Tage”, einfach mal mitten im Hochsommer. Das kann man machen, und ich muss sagen, es hat sich gelohnt.

Der Bierstil Black IPA oder auch Cascadian Dark Ale genannt ist so etwas wie die Symbiose aus einem Stout und einem IPA. Die hopfenfruchtigen Eigenschaften und die Bittere eines IPA werden gepaart mit einem kräftigen röstaromatischen Malzkörper.

Das Superfreunde Black IPA ist schön dunkel im Glas, mit einer mächtigen, fluffigen Schaumkrone. Die erste Prise für die wird von den stoutigen Eigenschaften dominiert: ein Mix aus Toffee, Vanille und Schoko. Bin gespannt, wo sich da die IPA-mäßigen Hopfennoten versteckt haben? Die kommen nach den ersten Schlucken dieses flauschig-weichen Gebräus dann etwas stärker zum Vorschein. Die röstaromatischen und nussig-schokoladigen Aromen werden von harzig-fruchtigen Noten ergänzt. Diese werden zum Ende hin etwas deutlicher und münden in der IPA-typischen Bittere, die noch lange nach dem letzten Schluck einen trockenen Gaumen hinterlässt.

Fazit

Ich bin von dem Bierstil Black IPA recht angetan. Die Interpretation von Superfreunde vereint ein röstaromatisches Stout mit einem fruchtigen IPA. Das hat was und spricht unterschiedlichste Geschmackssynapsen an. Wenngleich die Hopfennoten für meinen Geschmack ruhig etwas kräftiger hätten ausfallen können.

Die Eckdaten

Bierstil: Back IPA
Hopfen: Amarillo, Comet
Bittereinheiten: k.A.
Alkoholgehalt: 6,5 % Vol.

No. 38: Stormarner Export, Brauder – Bargteheide

Neulich hat mich Johannes von Brauder in der Mittagspause besucht. Wir haben Bier getauscht und ein wenig gefachsimpelt. Nach getaner Gartenarbeit war es nun an der Zeit, das “Stormarner Export” zu verkosten. Mehr über diesen angenehmen Durstlöscher und die Jungs von Brauder erfahrt ihr hier.

Die Brauerei – Wanderbrauer aus Bargteheide oder auch Biergteheide

Die drei Jungs von Brauder brauen zwar schon seit 1999 zusammen, sind jedoch gefühlt erst seit einigen Monaten so richtig auf dem norddeutschen Biermarkt aufgetaucht. Alte Bierstile neu interpretieren und neue Stile ausprobieren. Das ist das Motto von Brauder. Im Sortiment, ihrem Braubuch, finden sich sechs verschiedene Biere, darunter ein Helles, ein Bockbier, ein Stout und das Stormarner Export, das ich verkostet habe. Gebraut werden zunächst kleinere Mengen als Testsud, bevor es als sogenannter Gypsy-Brauer zu einer Brauerei geht. Hier werden dann “größere” Mengen gebraut.

Bargteheide oder von Brauder werbemäßig als “Biergteheide” tituliert ist zwar bislang nicht gerade als Bier-Hotspot in Erscheinigung getreten. Gleichwohl aber natürlich die Hansestadt Hamburg. Und Bargteheide liegt ja nun mal vor den Toren Hamburgs. Die Drei von Brauder haben sich auf eine kleine biergeschichtliche Erkundung nach Hamburg begeben, alte Bierezepte gefunden und einen alten, hanseatischen Hopfen. Denn in Hamburg hat man bereits im 14. Jahrhundert Hopfen für das Bierbrauen verwendet. Diesen Hanse Hopfen haben die Jungs von Brauder nördlich von Hamburg wiederentdeckt und bauen diesen Hopfen nun in ihrem eigenen Hopfengarten in Bargteheide an. Neben dem Hanse Hopfen werden auch noch die Sorten Cascade, East Kent Golding, Fuggles und Northern Brewer angebaut. Das Ergebnis kann sich dann bei Hofverkäufen oder Veranstaltungen wie dem Bargteheider Stadtfest sehen und probieren lassen.

Das Bier – das Stormarner Export

Johannes hat mir zwei Flaschen Stormarner Export und eine große Flasche Hamburger Schiffsbier mitgebracht. Zwei durchaus spannende Biere. Im Verkostungsglas ist das Export gelandet, das Schiffsbier darf noch ein wenig im Bierkeller verweilen. Und von dem “Stormarner Export” konnte ich mich vorab auch schon mal auf dem Bargteheider Stadtfest überzeugen.

Nun also das Stormarner Export. Dieses untergärige mit frischem Hanse Hopfen gebraute Bier weist einen Alokoholgehalt von 5,9 Vol. % auf. Wie für ein Export typisch liegt dieser über dem eines Pils oder Lagerbier. Und es ist ein wenig dunkler als ein Pils. Die Farbe geht Richtung bernstein. Schon beim bloßen Betrachten und lesen des Etiketts wird klar: das ist ein etwas kräftigeres Bier.

Der Geruch kommt für mich zunächst ein wenig unerwartet. Ich nehme fein säuerliche und harzige Noten war. Dieser Eindruck setzt sich beim ersten Schluck fort. Zu diesen frischen und dezent säuerlichen Aromen gesellen sich dann aber zusehends harzig-malzige Noten, die das Bier angenehm süffig machen. Hintenraus kommt dann eine ganz zurückhaltende Bittere zum Vorschein. Das macht das Export nicht so aufdringlich.

Fazit

Der Bierstil Export wurde von Brauder mal ganz gekonnt in Szene gesetzt. Ein süffiges und gut trinkbares Bier. Das kommt nicht nur in Bargteheide an.

Die Eckdaten:

Bierstil: Export
Hopfen: Hanse Hopfen
Bittereinheiten: k.A.
Alkoholgehalt: 5,9 % Vol.