Vor kurzem habe ich mein 10. Craftbeer-Tasting veranstaltet, also ein kleines Jubiläum. Ich habe mir dafür einige Schätze aus der Region, saisonale Besonderheiten und Insidertipps ausgesucht. Aber lest selber, was dabei herausgekommen ist.
1. hop stuff Ella-Equinox, Lager; Welde Braumanufaktur, Plankstadt
Den Anfang bei diesem Tasting macht ein kaltgehopftes Lager der Welde Braumanufaktur. Nachdem ich schon häufig an dem hop stuff vorbeigegangen bin, schien es mir für den Start gut geeignet. Meine Gäste waren ähnlicher Meinung: “Kann man gut trinken!”
IBU: 18; 5,6 Vol. %
2. 5 1/2 Knoten Pils, Pils; Czernys Küstenbrauerei, Kiel
Ein Highlight des Tastings: Habe mir kürzlich extra für diese Verkostung zwei Flaschen von diesem tollen Pils vor Ort bei Jan Czerny in der Brauerei, in der Festung Friedrichsort, abgeholt, um meinen Gästen neueste Kreationen aus Kiel zu präsentieren. Ein frisches, feinherbes Pils mit einer dezenten fruchtigen Note. Mir hat es richtig gut gefallen.
IBU: 36; 4,6 Vol. %
3. Lieblingssaison, Saison; Höppners, Postfeld
Im norddeutschen Raum ist Nickels Höppner bereits für seine ausgezeichneten Kreationen bekannt. Das Lieblingssaison kann man zurecht schon zu einem regionalen Klassiker zählen. Bei meinem ersten Tasting, das ich als Gast beim Brewcomer mitgemacht habe, schwärmte der Gastgeber von diesem belgischen Saison. Was würden meine Gäste sagen? Das Lieblingssaison hat überzeugt und bei diesem Tasting am besten abgeschnitten.
IBU: 30; 5,3 Vol. %
4. barrel-aged imperial saison; Braukollektiv, Freiburg
Auf das Saison von Höppners folgt aus der Reihe der Xperimentel Xeries vom Braukollektiv aus Freiburg ein barrel-aged imperial saison. Zusätzlich zu der Lagerung in Portwein-Fässern, wodurch dieses Saison seine holzigen Noten und Weinaromen enthält, wartet dieses komplexe Bier mit 8,6 Vol. % auf. Ganz spannende Komposition finden meine Gäste.
IBU: 28; 8,6 Vol. %
5. Patinho, American Pale Ale; Pato Brewing, Portugal
Ein feines, gut ausgewogenes American Pale Ale aus Portugal. Für meinen Geschmack etwas zu lasch.
IBU: 44; 5,8 Vol. %
6. World White IPA, White IPA; Überquell, Hamburg
Überquell ist quasi der neueste Stern am Hamburger Craftbier-Himmel. Das Konzept ist ein sogenannter Brewpub, also Kneipe mit Brauerei. Ein White IPA vereint ein IPA mit einem Witbier, so die reine Lehre. Wow! Das was die Jungs von Überquell hier abgeliefert haben ist ein ganz sanftes IPA mit Vanillenoten. Mein Favorit des Abends.
IBU: 45; 6,5 Vol. %
7. Wobble, IPA; Two Brothers, USA
Ich muss sagen, ich habe schon bessere IPAs erlebt. Sehr trocken und bitter. Hat mit einer Ausnahme meine Gäste nicht überzeugen können.
IBU: 69; 6,3 Vol. %
8. Dark Lantern, Pumpkin Ale, Ratsherrn, Hamburg
Wenige Tage vor Halloween ist es angebracht, ein Pumpkin Ale aufzutischen. Im vergangenen Jahr habe ich es mit dem von Steamworks versucht. Nun die Variante von Ratsherrn. Es gab einen Ausreißer unter meinen Gästen, der diesem Gebräu, was mich eher an Weihnachten als an Kürbis erinnert, richtig etwas abgewinnen konnte.
IBU: 18; 6,5 Vol. %
9. Common Grounds, Triple Coffee Porter; Magic Rock Brewing, Huddersfield, UK
Kalter Kaffee inner Dose. Dieses durchaus äußerst spannende Porter fängt an, erst nach dem vierten oder fünften Schluck zu gefallen. Immerhin wurden dem Brauvorgang sieben verschiedene Kaffeesorten zu verschiedenen Zeitpunkten hinzugefügt.
IBU: k.A.; 5,4 Vol. %
10. Motor Öl, Imperial Stout; Hanscraft & Co., Niedernberg
Ist der Name Programm? Mag man bei 9,0 Vol. %, ordentlichen Hopfennoten und einem äußerst kräftigen Malzkörper schon denken. Hat was.
IBU: k.A.; 9,0 Vol. %